Ein Grundgesetz für das Internet – so wurde der Digital Services Act (DSA) angekündigt. Heute, am 27. Oktober, wurde das Papier im offiziellen Journal der EU veröffentlicht. Damit wird der DSA noch diesen Herbst in Kraft treten und ab Anfang 2024 anwendbar sein – mit Ausnahme einiger Bestimmungen für „very large online platforms“ (VLOPs), für die das Gesetz schon im Frühjahr 2023 greifen wird. Wir begrüßen, dass es mit dem DSA nun einen europäischen Rechtsrahmen gibt, der den Flickenteppich nationaler Regulierungsinitiativen beendet und die -CommerceRichtlinie für die Realitäten unserer Zeit anpasst. Doch kann der DSA den Anspruch eines „Internet-Grundgesetzes“ erfüllen?
Bundesregierung darf bei der Chatkontrolle nicht einknicken
Berlin, 10.10.2022: Der progressive, digitalpolitische Verein D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt richtet sich als Erstunterzeichner eines Aufrufes der Kampagne Chatkontrolle STOPPEN! gegen die Pläne der Europäischen Kommission zur massenhaften Überwachung von Kommunikation und Onlineinhalten.
Marina Weisband, Co-Vorsitzende von D64 kommentiert:
D64 mahnt die Ampelkoalition und Nancy Faeser: Strafverfolgung im Internet auch ohne permanente Verletzung von Grundrechten möglich
Wir vermissen eine Zeitenwende in der Digitalstrategie!
Eine Einordnung des Entwurfs der nationalen Digitalstrategie der Bundesregierung
Schon der Titel des aktuellen Entwurfs der nationalen Digitalstrategie lässt einem die Nackenhaare aufstellen: Statt eines umfassenden digitalen Aufbruchs sollen „gemeinsam digitale Werte geschöpft“ werden. Damit ist die Marschrichtung bereits festgelegt: An erster Stelle steht die Wirtschafts- und Technologiepolitik. Nutzer:innen werden als Arbeitskräfte interpretiert, Gesellschafts- oder Nachhaltigkeitsthemen spielen – wenn überhaupt – eine untergeordnete Rolle. Themen wie Teilhabe, Gerechtigkeit, Solidarität und Nachhaltigkeit werden gewissenhaft angeschnitten, ohne dies im Kontext einer digitalen Gesellschaft mit Leben zu füllen.
Eine Einordnung des Entwurfs und Hausaufgaben für die Bundesregierung. Weiterlesen
Fundament für die zukunftsfähige digitale Verwaltung
Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung klemmt auf allen Ebenen und scheitert im Klein-Klein der Zuständigkeiten. Wie schon der Normenkontrollrat im letzten Jahr feststellte, werden die Forderungen des Onlinezugangsgesetzes bis zum Jahresende nicht einmal ansatzweise erfüllt. Ausgehend von den Erfahrungen aus den bisherigen zähen Prozessen, aber auch dem, was im Koalitionsvertrag der Ampelkoalition und im Bundeshaushalt 2023 steht, hat unsere D64-Arbeitsgemeinschaft Open Source Forderungen entwickelt, die wir als Fundament für die zukunftsfähige digitale Verwaltung sehen.
„Wer Open Source auf Lizenzen und Rechte reduziert, ignoriert den eigentlichen Kern des Ansatzes: Transparentes, vernetztes und kooperatives Handeln und Gestalten.“ – ist die Kernaussage dieses Papiers. Weiterlesen
D64 Footprints meets Digitalpolitik im Bundestag
Ein Jahr nach der Bundestagswahl freuen wir uns auf den Austausch mit vier engagierten Digitalpolitikerinnen im Bundestag. Am Dienstag, den 20. September um 18:00 werden D64-Mitglied Verena Hubertz (SPD), Anke Domscheit-Berg (DIE LINKE), D64-Mitglied Anna Kassautzki (SPD) und Misbah Khan (Bündnis 90/Die Grünen) von ihrem Werdegang und ihrer Arbeit als Bundestagsabgeordnete berichten.
Wo sehen sie Herausforderungen in der Digitalpolitik? Welche Themen treiben sie um? Wie blicken sie auf das Thema Diversity? Zur Anmeldung geht es hier. Eine Anmeldung ist bis Mittwoch, den 14. September 2022 um 17 Uhr möglich und ist zwingend notwendig. Weiterlesen
Eine Justizschnittstelle für digitale Strafverfolgung
Ende Mai hat es das Neo Magazin Royale von Jan Böhmermann mit der #polizeikontrolle-Recherche erneut gezeigt: Die Polizei in Deutschland hängt bei der Bekämpfung von Hasskriminalität hinterher, das Problem wird nach wie vor oft nicht ernst genommen. Polizeiarbeit muss im 21. Jahrhundert ankommen. Anders als viele Innenminister:innen es verstehen, heißt das weder Massenüberwachung noch Klarnamenspflicht, sondern Kommunikation und Ermittlungsarbeit effizient zu gestalten, Digitalkompetenz auszubauen und vor allen Dingen Hürden für Betroffene und Anzeigeerstatter:innen abzubauen. Dafür bedarf es der – in unserem Konzept der Login-Falle integrierten – Justizschnittstelle.
D64 Footprints mit Svea Windwehr
Die Veranstaltungsreihe Footprints geht in die nächste Runde!
Dieses mal sind sind wir am Donnerstag, 28. Juli ab 19.00 Uhr bei Google (Tucholskystr. 2, 10117 Berlin) zu Gast. Dort wird uns D64-Mitglied Svea Windwehr von ihrem Werdegang und ihrer Arbeit berichten. Wo sieht sie Herausforderungen in der Digitalbranche? Welche Themen treibt sie um? Wie blickt sie auf das Thema Diversity? Zur Anmeldung geht es hier.
Von Open Source bis zum Freiwilligen Digitalen Jahr: Digitales Ehrenamt anerkennen und fördern!
Wird „Ehrenamt“ erwähnt, entsteht sicherlich zunächst das Bild des Jugendtrainers im Sportverein oder der engagierten Lokalpolitikerin. Dass sich ehrenamtlich Menschen digital zusammenschalten, wird leider eher nur als Hobby oder Freizeitaktivität gesehen. Doch im digitalen Ehrenamt entsteht ein gesellschaftlicher Nutzen, für den Bewusstsein geschaffen werden muss. Digitales Ehrenamt wird nur schwierig sichtbar und auch definierbar. Durch diese Definitionslücke, insbesondere im politischen Bereich, kann auch eine gezielte Förderung kaum gelingen. Anlässlich des Digitaltags 2022 ist eine breite Debatte, was digitales Ehrenamt in seiner Fülle eigentlich bedeutet, daher längst überfällig.
D64 bei der re:publica 2022
Drei Tage re:publica gingen am Freitag, den 10. Juni in Berlin zu Ende. Als größter digitalpolitischer Verein Deutschlands sind solche Events für uns immer etwas Besonderes: von unseren über 700 Mitgliedern waren zahlreiche beim D64-Meetup dabei oder waren als Branchenexpert:innen, Aktivist:innen und Entscheidungsträger:innen an anderen Programmpunkten beteiligt. Eine für uns also eine wichtige Gelegenheit, sich als Verein zu vernetzen, auszutauschen, neue Ideen zu besprechen und andere Perspektiven kennenzulernen.