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Was sind Kometen & wann ist der nächste sichtbar?

Die Sichtung eines Kometen ist ein magisches Erlebnis. Was sind Kometen? Woraus bestehen Kern, Koma und Schweif? Wann ist der nächste Komet zu sehen?

A comet glowing in the dark winter sky.

Der Komet PanSTARRS im Jahr 2013.

©thinkstockphoto.com

Nächster Komet

Hier listen wir die wichtigsten sichtbaren Kometen kommender und vergangener Jahre auf. Die Liste wird jährlich erweitert:

Was sind Kometen?

Kometen, auch Schweifsterne genannt, sind kleine Himmelskörper, die sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne befinden. Mit einem Durchmesser von wenigen Kilometern weisen ihre Kerne eine ähnliche Größe auf wie kleinere Asteroiden. Sie bestehen jedoch aus flüchtigeren Materialien, die unter dem Einfluss der Sonneneinstrahlung teilweise desintegrieren und ausgasen.

Der unsichtbare Kometenkern

Der Kometenkern besteht aus einer Vielzahl von Materialien, darunter loses Gestein, Staub, Wassereis und gefrorene Gase wie Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid, Methan und Ammoniak.

Er ist üblicherweise von einer schwarzen Gesteinskruste umgeben, die nur sehr wenig Sonnenlicht reflektiert. Er ist deswegen für uns unsichtbar und in der Regel auch mit kraftvollen Teleskopen nicht auszumachen. Erst wenn sich ein Komet der Sonne annähert, enstehen die charakteristischen Leuchterscheinungen – eine Koma und zwei Schweife – und der Komet wird für uns Erdlinge sichtbar.

Die Koma

Die Koma ist eine schalenförmige Hülle, die den dunklen Kometenkern wie eine extrem dünne Atmosphäre umgibt, sobald sich dieser der Sonne nähert. Sie enteht, wenn unter dem Einfluss der Sonnenstrahlung Gase und Staubpartikel aus dem Kometen entweichen und durch verschiedene photochemische Prozesse zu leuchten beginnen. Gleichzeitig reflektieren die Staubpartikel in der Koma das Sonnenlicht und lassen den Kometen am Nachthimmel aufleuchten.

Während der Kern des Kometen in der Regel einen Durchmesser von nur wenigen Kilometern aufweist, misst die Koma oft mehrere Millionen Kilometer. In manchen Fällen überschreitet die Ausdehnung einer Kometenkoma sogar die der Sonne.

Der Staubschweif

Neben der Koma entstehen in Sonnennähe zudem zwei Schweife: ein Staubschweif und ein Gasschweif. Entgegen landläufiger Auffassung zieht der Komet die Schweife nicht hinter sich her, sondern sie zeigen, größtenteils ungeachtet der Flugrichtung des Himmelskörpers, immer von der Sonne weg.

Der weiße bis gelbliche Staubschweif besteht aus Staubpartikeln, die der Koma entstammen und durch den Druck des Sonnenlichts vom Kometen weggedrückt werden. Der Strahlungsdruck vermag nur die kleinsten Staubpartikel in den Schweif davonzutragen, die größeren Partikel verbleiben in der Koma.

Die Ausrichtung des Staubschweifs wird durch die bogenförmige Flugbahn des Kometen geringfügig beeinflusst. Aus diesem Grund zeigt dieser Schweif meist nicht genau von der Sonne weg und hat mitunter eine leicht geschwungene Form.

Der Gasschweif

Der bläuliche Gasschweif, auch Plasmaschweif oder Ionenschweif genannt, entsteht unter dem Einfluss des Sonnenwindes. Er wird durch das Eigenleuchten angeregter Moleküle sichtbar.

Der Sonnenwind ist ein stetiger Strom geladener Teilchen, welcher kontinuierlich von der Sonne ausgestoßen wird und dabei ein Magnetfeld mit sich führt. Trifft dieser Teilchenstrom, aus Richtung Sonne kommend, auf die Gasteilchen in der Koma des Kometen, werden diese, entlang der Feldlinien des Magnetfeldes, in dieselbe Richtung davongetragen. Da der Sonnenwind einen größeren Einfluss auf Gasteilchen hat als auf Staubteilchen, wird der Gasschweif viel weniger durch die bogenförmige Laufbahn des Kometen beeinflusst und zeigt deshalb immer genau von der Sonne weg.

Themen: Sonne, Sternschnuppen, Meteorschauer, Weltraum, Sonnensystem, Lichterscheinungen, Astronomie