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Out of the Box: So suchen CIA-Agenten nach kreativen Lösungen

Probleme lösen: Framing, Museumstricks und Wolf-Methode – so geht’s. (Foto: Shutterstock)
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Lernen von den Top-Spionen: CIA-Agenten wenden besondere Methoden an, um Probleme zu lösen. Zwei Ausbilder verraten drei fest etablierte Tricks, die kreatives Denken befeuern.

Im Lehrbuch angehender CIA-Agenten steht ein Spruch geschrieben, der es direkt auf den Punkt bringt: „Gehirne sind wie Fallschirme, sie funktionieren nur, wenn sie offen sind.“ Anders als viele Leser und Leserinnen jetzt vermuten würden, stammt dieser Spruch allerdings nicht von einem Top-Spion aus den eigenen Reihen oder einem gefeierten Nationalhelden, sondern von dem schottischen Whiskeybrenner Thomas Dewar. Der hat im 19. Jahrhundert mithilfe cleveren Marketings aus einem kleinen Familienbetrieb ein internationales Unternehmen aufgebaut. Für CIA-Agenten ist sein Schaffen der Beweis, dass der Nachwuchs die Gedanken – wie Dewar – stets außerhalb der Box kreisen lassen muss, um zum Erfolg zu kommen. Vor allem, wenn es darum geht, Probleme zu lösen.

Die CIA leiste viel, um die eigenen Agenten im kreativen Denken zu schulen, verrieten zwei Agenten vergangenes Jahr gegenüber der Welt. Die beiden interviewten CIA-Ausbilder Jacob Eastham und Nyssa Straatveit haben zudem auf dem Technikfestival South by Southwest erklärt, wie kreative Ideen quasi auf Knopfdruck entstehen können – sogar in Stresssituationen. Die beiden Experten verweisen auf einen Drei-Punkte-Plan, der nicht nur in der Welt der Geheimagenten regelmäßig zum Erfolg führe, sondern auch im Privat- und Arbeitsleben der Bürger und Bürgerinnen. Konkret schwören Eastham und Staatveit auf Framing, den Museumstrick und die Wolf-Methode. Doch was steckt dahinter?

Kreatives Denken: Framing, Museumstricks und Wolf-Methode – so geht’s

Wichtig sei vor allem die Sprache. Denn sie entscheide schon bei der Fragestellung, wie hochwertig die Antwort sein wird. Im Rahmen des Framings muss die Formulierung beispielsweise einladend sein, so die CIA-Ausbilder. Eine Wie-Frage führe in der Regel „in eine Einbahnstraße“, so die Experten. Eastham und Staatveit machen das an einem Beispiel deutlich: Ist eine Führungskraft unzufrieden mit den Arbeitsabläufen und fragt das Team im Meeting, wie es besser arbeiten könne, kreisen die Gedanken um einen Lösungsvorschlag. Das Wie setze schließlich voraus, dass es nur die eine Lösung gibt. „Alle Mitarbeiter jagen dann dieser Antwort nach, statt sich mit verschiedenen Lösungen zu beschäftigen.“ Besser sei es, die Frage umzuformulieren: Welche Möglichkeiten gibt es, die Arbeitsweisen zu verbessern? „Der Plural lädt zum Denken ein“, erklärt Eastham gegenüber der Welt. „Er signalisiert den Mitarbeitern, dass alle Ideen willkommen sind.“

„Gehirne sind wie Fallschirme, sie funktionieren nur, wenn sie offen sind.“

Um sich Inspiration zu suchen, sei eine weitere Methode von großer Bedeutung. Denn Inspiration, so Jacob Eastham, entstehe nicht einfach so, sie müsse vielmehr „angelockt werden“. „Wenn unsere Gehirne in neue Welten eintauchen“, erklärt Staatveit, „kommen uns auch neue Gedanken.“ Und damit auch Lösungsansätze, die hilfreich im Job sein können. Das gelingt beispielsweise mithilfe des Museumstricks. Egal, ob ein Naturkundemuseum, eine Kunsthalle oder eine Einrichtung, die sich mit der Geschichte der Welt und was sie umfasst, beschäftigt – so ein Ort kann für neue Impulse sorgen. Und damit auch für Lösungsansätze, die hilfreich im Job sein können. Einem Kollegen sei beispielsweise vor dem Bild eines Wasserfalls so eine Idee gekommen, wie er die Entstehung von Terrorgruppen noch bildhafter erklären könne, so Eastham und Staatveit. Diese Impulse können den Kopf lüften und neue Gedanken reifen lassen.

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Der dritte Punkt, um Probleme zu lösen, ist die sogenannte Wolf-Methode: Wer vor einem Problem stehe, so Eastham und Straatveit, solle auch jenseits seines eigenen Faches und fernab vertrauten Gedankenmuster nach Lösungen suchen. Kurzum: Die Person solle sich in komplett unbekanntes Terrain begeben – und zwar „mutig wie ein Wolf“. Die Ausbilder raten ihren Schülern und Schülerinnen, sich immer wieder zu fragen, was sie von anderen Berufen abschauen könnten – selbst wenn die überhaupt gar nichts mit dem eigenen Job zu tun haben. Beispiele liefert Jacob Eastham gleich mit: Die CIA habe beispielsweise schon früh mit Hollywood-Drehbuchautoren zusammengearbeitet, um zu lernen, wie geheimdienstliche Erkenntnisse spannend präsentiert werden können. Berufsmagier hätten den Spionen zudem gezeigt, welchen Täuschungsmanövern ihre Gehirne zum Opfer fallen und wie sie durchschaut werden können.

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