1934

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Staatsoberhäupter · Wahlen · Nekrolog · Literaturjahr · Musikjahr · Filmjahr · Rundfunkjahr · Sportjahr

1934
Johan Laidoner in jungen Jahren
Johan Laidoner
ist Anführer eines
Staatsstreichs in Estland.
Alexander I.
König Alexander I. von Jugoslawien wird von
Vlada dem Chauffeur ermordet.
Februarkämpfe in Wien
In Österreich kommt es zum Bürgerkrieg.
1934 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender 1382/83 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender 1926/27 (10./11. September)
Baha'i-Kalender 90/91 (20./21. März)
Bengalischer Solarkalender 1339/40 (Jahresbeginn 14. oder 15. April)
Buddhistische Zeitrechnung 2477/78 (südlicher Buddhismus); 2476/77 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender 77. (78.) Zyklus

Jahr des Holz-Hundes 甲戌 (seit 14. Februar, davor Wasser-Hahn 癸酉)

Chuch’e-Ideologie (Nordkorea) Chuch'e 23
Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) 1296/97 (Jahreswechsel April)
Dangun-Ära (Korea) 4267/68 (2./3. Oktober)
Iranischer Kalender 1312/13 (um den 21. März)
Islamischer Kalender 1352/53 (15./16. April)
Japanischer Kalender 昭和 Shōwa 9;
Kōki 2594
Jüdischer Kalender 5694/95 (9./10. September)
Koptischer Kalender 1650/51 (10./11. September)
Malayalam-Kalender 1109/10
Minguo-Kalender (China) Jahr 23 der Republik
Seleukidische Ära Babylon: 2244/45 (Jahreswechsel April)

Syrien: 2245/46 (Jahreswechsel Oktober)

Suriyakati-Kalender (Thai-Solar-Kalender) 2476/77 (1. April)
Tibetischer Kalender 1680
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) 1990/91 (April)

Das Jahr 1934 wird von den Nationalsozialisten genutzt, um ihre Macht in Deutschland zu festigen und sich weiterer politischer Gegner zu entledigen, zum Beispiel während des von der NS-Propaganda so bezeichneten Röhm-Putsches. Die Veröffentlichung der Marburger Rede, der letzten öffentlichen regimekritischen Rede von Vizekanzler Franz von Papen, wird durch Propagandaminister Joseph Goebbels verhindert. Nach dem Tod von Reichspräsident Paul von Hindenburg vereint Adolf Hitler die Ämter von Reichspräsident und Reichskanzler auf sich und nennt sich fortan Führer und Reichskanzler.

In Österreich kommt es zum Bürgerkrieg. Der Februaraufstand des sozialdemokratischen Republikanischen Schutzbundes gegen die austrofaschistische Diktatur wird mit Hilfe des Militärs und der christlichen Heimwehr rasch und blutig niedergeschlagen. Ende Juli versuchen Nationalsozialisten erfolglos, die Regierung Dollfuß zu stürzen („Juliputsch“). Dabei sterben etwa 200 Menschen, darunter Bundeskanzler Dollfuß. Sein Nachfolger wird der bisherige Unterrichtsminister Kurt Schuschnigg.

Der jugoslawische König fällt gemeinsam mit dem französischen Außenminister Louis Barthou Alexander I. einem Attentat rechtsradikaler Ustaschas zum Opfer. Nachfolger wird sein Sohn Peter II. In einem Staatsstreich übernehmen in Estland Staatsoberhaupt Konstantin Päts und Armeechef Johan Laidoner die Macht. Päts verbietet politische Parteien und suspendiert die Meinungs- und Pressefreiheit. Zwei Monate später folgt in Lettland ein Staatsstreich durch Ministerpräsident Kārlis Ulmanis und vier Tage später wird auch in Bulgarien die gewählte Regierung durch einen Militärputsch gestürzt und ein autoritäres Regime installiert. Belgiens König Albert I. stirbt bei einem Kletterunfall; ihm folgt sein Sohn Leopold III. auf den Thron.

In China beginnt unter der Führung Mao Zedongs der fast einjährige Lange Marsch der Roten Armee, den nicht einmal 10 % der ursprünglich fast 100.000 Marschierenden überleben werden.

Die Oper Lady Macbeth von Mzensk von Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch feiert nach ihrer Uraufführung im Mariinski-Theater von Leningrad einen Erfolg nach dem anderen, Italien gewinnt die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land, Donald Duck hat in dem Kurzfilm The Wise Little Hen seinen ersten Auftritt und vor den Philippinen wird Die Perle Allahs gefunden, bis heute die größte Perle der Welt.

Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politik und Weltgeschehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chronologie
1. Januar

Schweiz: Marcel Pilet-Golaz wird Bundespräsident.
Deutsches Reich: Das Land Mecklenburg wird gegründet.

26. Januar deutsch-polnischer Nichtangriffspakt
9. Februar Die Balkanentente gegen Bulgarien wird geschlossen.
12.15. Februar Österreich: Der Februaraufstand wird blutig niedergeschlagen.
23. Februar Leopold III. wird König der Belgier.
12. März Estland: Staatsstreich durch Konstantin Päts und Johan Laidoner.
17. März Römische Protokolle zwischen Italien, Österreich und Ungarn
1. Mai Österreich: Die Maiverfassung tritt in Kraft.
11. Mai Deutsches Reich: „Aktion gegen Miesmacher und Kritikaster
15. Mai Lettland: Staatsstreich durch Kārlis Ulmanis.
19. Mai: Militärputsch in Bulgarien
20. Mai Der Saudi-Jemenitische Krieg endet mit dem Abkommen von Taif.
14. Juni Adolf Hitler auf Staatsbesuch in Italien.
30. Juni Röhm-Putsch“ im Deutschen Reich
25. Juli Juliputsch in Österreich, Bundeskanzler Engelbert Dollfuß wird ermordet.
30. Juli Österreich: Kurt Schuschnigg wird Bundeskanzler.
2. August Deutsches Reich: Reichspräsident Paul von Hindenburg stirbt.
19. August Volksabstimmung über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs
18. September Die Sowjetunion wird in den Völkerbund aufgenommen.
9. Oktober Königreich Jugoslawien: König Alexander I. wird ermordet.
27. Oktober China: Der Lange Marsch von Mao Zedongs Kommunistischer Partei beginnt.
Andauernde Ereignisse

Deutsches Reich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mecklenburg 1815–1934
Gesetz über Maßnahmen der Staatsnotwehr vom 3. Juli 1934

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurt Schuschnigg 1934

Mittel- und Westeuropa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leopold III. von Belgien
  • 17. Februar: Albert I. stirbt bei einem Kletterunfall.
  • 23. Februar: Sein Sohn Leopold III. wird König der Belgier.
  • 7. Juli: Der exilierte russische Adelige Boris Michailowitsch Skossyrew lässt sich vom andorranischen Parlament zum König ausrufen. Er erhält 23 von 24 Stimmen. Boris I. lässt 10.000 Exemplare seiner Verfassung drucken und verschickt sie an spanische und französische Persönlichkeiten. Frankreich interveniert nicht, da es sich für andorranische Angelegenheiten nicht allzu sehr interessiert, überlässz die Sache dem Generalrat und erachtet die Monarchie als gültig. Auch der Ministerrat Spaniens sieht keinen Handlungsbedarf. Am 21. Juli sendet der Bischof von Urgell als Co-Fürst von Andorra jedoch vier spanische Polizisten ins Land und lässt den Thronprätendenten verhaften.

Balkan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufnahme des Attentats

Baltikum und Sowjetunion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ulmanis im Jahr 1934

Amerika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

China[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Lange Marsch
  • 27. Oktober: Vom Jiangxi-Sowjet in Yudu aus beginnt der „Lange Marsch“ der Roten Armee unter Führung Mao Zedongs nach Norden und Westen durch China, um sich aus der Einkreisung durch Chiang Kai-sheks Nationalrevolutionäre Armee zu befreien. Unter den mehr als 85.000 Personen sind vermutlich lediglich 35 Frauen. Über 15.000 Soldaten, über 30.000 Verwundete sowie die Frauen bleiben zurück. Unter den Zurückgelassenen sind auch mehrere hochgestellte Mitglieder des chinesischen Sowjets, wie zum Beispiel Qu Qiubai und der jüngste Bruder von Mao Zedong, Mao Zetan, die nach der Einnahme des Gebietes durch die Kuomintang im November gefangen genommen und später hingerichtet werden.

Saudi-Jemenitischer Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaft und Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftfahrt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sikorsky S-42
Das Zaschka Muskelkraft-Flugzeug

Weitere Erfindungen und Entdeckungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mount Sidley

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildende Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amrita Sher-Gil, Selbstporträt als Tahitianerin

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musik und Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Programmzettel der Uraufführung

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Governor's Palace in Williamsburg

Gesellschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Satellitenbild von Alcatraz
  • 1. Januar: Das ehemalige Fort auf der Insel Alcatraz vor San Francisco wird zu einem Bundesgefängnis umfunktioniert. Die ersten Häftlinge, 53 Männer aus dem Staatsgefängnis von Atlanta, treffen im Laufe des Jahres ein. Alcatraz fungiert bis 1963 als Hochsicherheitsgefängnis, in dem Gefangene untergebracht werden, die in anderen Gefängnissen als unverbesserlich und schwierig eingestuft worden sind.
  • 28. Mai: In der kanadischen Provinz Ontario kommen die Dionne-Fünflinge zur Welt. Sie sind die ersten Babys, die eine Überlebenschance von eins zu 57 Millionen bewältigen.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katastrophen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinere Unglücksfälle sind in den Unterartikeln von Katastrophe aufgeführt.

Natur und Umwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nobelpreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preis Person Land Begründung für die Preisvergabe Bild
Nobelpreis für Physik nicht verliehen
Nobelpreis für Chemie Harold C. Urey
(1893–1981)
Vereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten „für seine Entdeckung des schweren Wasserstoffes Harold C. Urey
Nobelpreis für Physiologie oder Medizin George Hoyt Whipple
(1878–1976)
Vereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten „für ihre Lebertherapie gegen Anämie
George Richards Minot
(1885–1950)
Vereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
William Parry Murphy
(1892–1987)
Vereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Nobelpreis für Literatur Luigi Pirandello
(1867–1936)
Italien 1861Königreich Italien (1861–1946) Italien „für seine kühne und sinnreiche Neuschöpfung von Drama und Bühnenkunst“ Luigi Pirandello
Friedensnobelpreis Arthur Henderson
(1863–1935)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Vorsitzender der Konferenz zur Entwaffnung des Völkerbundes (1932–1934) Arthur Henderson

Geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Januar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hellmuth Karasek, 2012
Rudolf Schuster (2011)

Februar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Murtasa Rachimow (2006)
Niklaus Wirth, 2005
Rue McClanahan 2007

März[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juri Gagarin
Richard Chamberlain

April[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jane Goodall (2010)
Roman Herzog (2006)
Shirley MacLaine (1987)

Mai[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harlan Ellison (1986)

Juni[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albert II. von Belgien, 2010
Mikel Laboa, 2007

Juli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sydney Pollack, 2006
Alfred Biolek (2009)
Giorgio Armani, 2009

August[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Waleri Bykowski (2008)
Armi Kuusela (1959)
Norman Schwarzkopf (1988)

September[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Josef Kardinal Cordes
Sophia Loren, 1986
Leonard Cohen, 1988
Manfred Wörner, 1982
Brigitte Bardot, 1968
Udo Jürgens, 2006

Oktober[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amiri Baraka (Mitte)
Nana Mouskouri, 2012

November[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klaus Richtzenhain
Carl Sagan, 1980

Dezember[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tarcisio Bertone
Judi Dench, 2007
Rudi Carrell, 1980
Larissa Latynina
John N. Bahcall

Genaues Geburtsdatum unbekannt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gestorben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Januar/Februar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herbert Chapman
Fritz Haber, 1918

März/April[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mai/Juni[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alfred Bruneau

Juli/August[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marie Curie, 1920
Paul von Hindenburg
Tannatt William Edgeworth David

September/Oktober[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Santiago Ramón y Cajal

November/Dezember[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walther Bensemann 1896
Joachim Ringelnatz, vor 1925

Genaues Todesdatum unbekannt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: 1934 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. (RGBl. I, S. 91, Volltext)