Edward Smith-Stanley, 14. Earl of Derby

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Edward Geoffrey Smith Stanley, 14. Earl of Derby.

Edward Geoffrey Smith-Stanley, 14. Earl of Derby (* 29. März 1799 in Knowsley Hall bei Prescot, Lancashire; † 23. Oktober 1869 ebenda) war ein britischer Politiker und dreifacher Premierminister.

Stanley wurde als ältester Sohn der sieben Kinder von Edward Smith Stanley, 13. Earl of Derby und Charlotte Margaret Hornby geboren.

1811 bis 1817 besuchte er Eton, dann ging er an das Christ Church College nach Oxford. 1822 wurde er als Whig in das House of Commons gewählt. 1825 heiratete er Emma Caroline Bootle-Wilbraham, mit der er drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter hatte.

Als die Whigs 1830 wieder die Regierung stellten wurde Stanley Irlandminister unter Earl Grey. 1833 übernahm er den wichtigeren Posten des Kriegs- und Kolonialministers.[1] Nach seinem Rücktritt im folgenden Jahr hatte Stanley einige Differenzen mit den Konservativen. Im zweiten Kabinett Peel übernahm er dann jedoch wieder das Kolonialministerium.[2]

1844 wurde ihm durch einen besonderen königlichen Beschluss (writ of acceleration) der Titel eines Baron Stanley of Bickerstaffe, ein nachgeordneter Titel seines Vaters, übertragen, so dass er Mitglied des House of Lords wurde.

Stanleys Vater starb am 30. Juni 1851 und er wurde der 14. Earl of Derby. Im folgenden Jahr bildete er sein erstes Kabinett, eine Minderheitsregierung, die nach zehn Monaten abgelöst wurde.[3] Benjamin Disraeli erhielt in dieser Regierung als Schatzkanzler sein erstes bedeutendes Amt.

1858 wurde Stanley zum zweiten Mal Premierminister.[3] Obgleich die Regierung wiederum nach einem Jahr abgelöst wurde, fielen in diese Zeit die Beschlüsse zur Übernahme von Britisch-Indien von der British East India Company unter direkte staatliche Kontrolle als Kronkolonie.

Während der dritten Amtszeit von Stanley von 1866 bis 1868[3] erfolgte eine Wahlrechtsreform, durch die die neuen Industriestädte erstmals eine nennenswerte Repräsentanz im Unterhaus erhielten, während die Zahl der Sitze der Rotten boroughs reduziert wurde. Als Stanley 1868 aus Alters- und gesundheitlichen Gründen zurücktrat, übernahm Disraeli das Amt des Premierministers.[3]

Bis zu seinem Tode am 23. Oktober 1869 blieb Stanley Mitglied des House of Lords. Er wurde in St. Mary’s Church begraben. Er gilt heute als einer der Gründer der Conservative Party.

Einer seiner beiden Söhne, Frederick Arthur Stanley, 16. Earl of Derby, stiftete 1892 die begehrteste Eishockey-Trophäe, den Stanley Cup. Sein anderer Sohn Edward Henry Stanley, 15. Earl of Derby war ebenfalls ein bekannter Politiker.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Powicke & Fryde: Handbook of British Chronology. Second Edition, London, 1961, Seite 118
  2. Powicke & Fryde: Handbook of British Chronology. Second Edition, London, 1961, Seite 119
  3. a b c d Powicke & Fryde: Handbook of British Chronology. Second Edition, London, 1961, Seite 109

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Angus Hawkins, Stanley, Edward George Geoffrey Smith, fourteenth earl of Derby (1799–1869), Oxford Dictionary of National Biography, Oxford University Press, 2004; online edn, May 2009 gesehen am 25. November 2011 Lizenz erforderlich
  • Eintrag zu Edward Geoffrey Smith-Stanley, 14th Earl of Derby auf der Website thepeerage.com, gesehen am 13. August 2015 (englisch)
Vorgänger Amt Nachfolger
Edward Smith-Stanley Earl of Derby
1851–1869
Edward Stanley
Edward Smith-Stanley Baron Stanley of Bickerstaffe
(by Writ of Acceleration)

1844–1869
Edward Stanley